 Den ganzen Tag über waren sie nicht
                                            zu sehen. Doch jetzt, bei Einbruch
                                            der Nacht, ertönt plötzlich
                                            schnelles Hufgetrappel. Ein Dutzend
                                            Augenpaare blitzt im Mondlicht
                                             auf, nur wenige Schritte von
                                            uns entfernt: Da sind sie, die
                                            gehörnten Bewohner des Naturparks El
                                            Torcal von Antequera. Nachdem die
                                            vielen Tagesbesucher verschwunden
                                            sind, nehmen die Bergziegen ihr nun
                                            wieder so stilles Reich erneut in
                                            Besitz. Die behenden Tiere erklimmen
                                            die bizzaren Felsformationen mit
                                            müheloser Leichtigkeit
                                            – auch
                                            Steilhänge, bei denen jeder ohne
                                            ausgeprägte bergsteigerische
                                            Fähigkeiten seinen Hals riskieren
                                            würde.
Den ganzen Tag über waren sie nicht
                                            zu sehen. Doch jetzt, bei Einbruch
                                            der Nacht, ertönt plötzlich
                                            schnelles Hufgetrappel. Ein Dutzend
                                            Augenpaare blitzt im Mondlicht
                                             auf, nur wenige Schritte von
                                            uns entfernt: Da sind sie, die
                                            gehörnten Bewohner des Naturparks El
                                            Torcal von Antequera. Nachdem die
                                            vielen Tagesbesucher verschwunden
                                            sind, nehmen die Bergziegen ihr nun
                                            wieder so stilles Reich erneut in
                                            Besitz. Die behenden Tiere erklimmen
                                            die bizzaren Felsformationen mit
                                            müheloser Leichtigkeit
                                            – auch
                                            Steilhänge, bei denen jeder ohne
                                            ausgeprägte bergsteigerische
                                            Fähigkeiten seinen Hals riskieren
                                            würde.
                                          
Der Naturpark im Hinterland von Málaga ist das bedeutendste Karstgebirge von Spanien. Kaum zu glauben, dass an Stelle des bis zu 1400 Meter hoch gelegenen zerklüfteten Plateaus im Süden der Stadt Antequera einst das Meer wogte. Die Ausläufer des Ozeans Thetys, von dem heute nur noch das Mittelmeer übrig ist, reichten im Erdmittelalter vom Golf von Cádiz bis zur Levante. Vor 100 bis 200 Millionen Jahren entstand durch Erosion und Auffaltung der Gesteinsschichten das beeindruckende Areal.
                                             Die Landschaft aus skurril
                                            geformtem Kalkgestein wirkt auch
                                            tagsüber wie verzaubert: Mal ragt
                                            ein Felsen wie ein riesiges
                                            Fabelwesen  empor, mal scheint
                                            sich eine Schwangere im Gegenlicht
                                            abzuzeichnen. Viele der Formationen
                                            haben schon die Fantasie der
                                            Betrachter angeregt und ihnen die
                                            entsprechenden Namen eingebracht
                                            – wie
                                             die Schraube, das Kamel, die
                                            Zwillinge, der Dinosaurier. Um
                                            einigen von ihnen zu begegnen,
                                            braucht man nur der  Ruta Verde
                                            folgen, der kürzesten der markierten
                                            Rundwanderstrecken. Dieser grüne
                                            Weg, gerade mal 1,8 Kilometer lang,
                                            darf auch ohne Führer beschritten
                                            werden. Zwei längere Pisten
                                             sind des Naturschutzes wegen
                                            mittlerweile für Erkundungen auf
                                            eigene Faust gesperrt.
Die Landschaft aus skurril
                                            geformtem Kalkgestein wirkt auch
                                            tagsüber wie verzaubert: Mal ragt
                                            ein Felsen wie ein riesiges
                                            Fabelwesen  empor, mal scheint
                                            sich eine Schwangere im Gegenlicht
                                            abzuzeichnen. Viele der Formationen
                                            haben schon die Fantasie der
                                            Betrachter angeregt und ihnen die
                                            entsprechenden Namen eingebracht
                                            – wie
                                             die Schraube, das Kamel, die
                                            Zwillinge, der Dinosaurier. Um
                                            einigen von ihnen zu begegnen,
                                            braucht man nur der  Ruta Verde
                                            folgen, der kürzesten der markierten
                                            Rundwanderstrecken. Dieser grüne
                                            Weg, gerade mal 1,8 Kilometer lang,
                                            darf auch ohne Führer beschritten
                                            werden. Zwei längere Pisten
                                             sind des Naturschutzes wegen
                                            mittlerweile für Erkundungen auf
                                            eigene Faust gesperrt.
                                          
                                             Zu sehen gibt es auf dem frei
                                            gegebenen Abschnitt aber genug. Fast
                                            120 Tierarten vom Steinadler bis zum
                                            Salamander bevölkern das
                                            Steinlabyrinth El Torcal, mehr als
                                            660 Pflanzenarten von der wilden
                                            Lilie bis zum Leinkraut werden
                                            verzeichnet. Wir sind fasziniert von
                                            den großen Raubvögeln, die immer
                                            wieder majestätisch über unseren
                                            Köpfen kreisen. Adler oder Geier?
                                            Wir selbst vermögen die Flugkünstler
                                            nicht zu unterscheiden: Es bleibt
                                            beim laienhaften Raten.
Zu sehen gibt es auf dem frei
                                            gegebenen Abschnitt aber genug. Fast
                                            120 Tierarten vom Steinadler bis zum
                                            Salamander bevölkern das
                                            Steinlabyrinth El Torcal, mehr als
                                            660 Pflanzenarten von der wilden
                                            Lilie bis zum Leinkraut werden
                                            verzeichnet. Wir sind fasziniert von
                                            den großen Raubvögeln, die immer
                                            wieder majestätisch über unseren
                                            Köpfen kreisen. Adler oder Geier?
                                            Wir selbst vermögen die Flugkünstler
                                            nicht zu unterscheiden: Es bleibt
                                            beim laienhaften Raten.
                                          
Der grüne Weg beginnt und endet unweit des Besucherzentrums, das eine interaktive Ausstellung über den Park beherbergt. Wir machen aber noch einige Schritte weiter bis zum Mirador de las Ventanillas. Von hier genießt man einen weiten Rundumblick über die südliche Umgebung. Im Tal ist der Ort Ort Villanueva de la Concepción zu sehen, in dem jedes Jahr im Mai eine Wallfahrt zu Ehren des Heiligen Isidor nach El Torcal beginnt. Bei klarer Sicht lassen sich von hier aus auch die Berge von Málaga und manchmal sogar das Mittelmeer erspähen.
Nur etwa 40 Kilometer weiter westlich stoßen wir auf das Gebiet El Chorro, ein beliebtes Dorado für Kletterer, Bergsteiger und Wanderer und unser zweites Ausflugsziel. Kaum 50 Kilometer von Málaga entfernt, wo er in das Meer mündet, fließt der Rio Guadalorce hier durch einen schmalen Canyon. Bis zu 300 Meter hoch türmen sich zu seinen Seiten die mächtigen Kalkfelsen auf.
                                             Viele Besucher, ob sportlich oder
                                            nicht, zieht jedoch vor allem eines
                                            hierher: Sie wollen einen Blick auf
                                            einen maroden Pfad  erhaschen,
                                            der sich in schwindelnder Höhe an
                                            der Felswand entlang windet und
                                             immer wieder als der
                                            gefährlichste Wanderweg der Welt
                                            beschrieben wird.
Viele Besucher, ob sportlich oder
                                            nicht, zieht jedoch vor allem eines
                                            hierher: Sie wollen einen Blick auf
                                            einen maroden Pfad  erhaschen,
                                            der sich in schwindelnder Höhe an
                                            der Felswand entlang windet und
                                             immer wieder als der
                                            gefährlichste Wanderweg der Welt
                                            beschrieben wird.
                                          
Der etwa drei Kilometer lange Caminito del Rey, der „Weg des Königs”, wurde vor mehr als hundert Jahren gebaut, um Materialtransporte durch die Schlucht bis zu dem Wasserkraftwerk am anderen Ende zu ermöglichen; 1905 wurde er fertiggestellt. König Alfonso XIII soll 1921 über diesen Weg zur Einweihung des Staudamms Conde del Guadalhorce gelaufen sein; seitdem ist vom Königsweg die Rede.
Begehen darf ihn offiziell jedoch schon lange niemand mehr. Der Weg ist nach Todesfällen in der Schlucht zu Recht gesperrt worden. Von dem verfallenen schmalen Pfad sind an manchen Stellen nur noch die Stahlträger übrig, nichts schützt vor einem Sturz in die Tiefe. Um den Zugang zu verhindern, sind mittlerweile auch das Anfangs- und das Endstück des Caminito abmontiert worden.
                                             Den allzu Waghalsigen, die sich
                                            trotz hoher Bußgelder heute noch
                                            durch einen Bahntunnel Zugang zu dem
                                            verbotenen Weg verschaffen, tun wir
                                            es natürlich nicht nach. Wir werfen
                                            stattdessen einen sicheren Blick vom
                                            Rand der auch Desfiladero de los
                                            Gaitanos genannten Schlucht in die
                                            Höhe. Der ist uns eindrucksvoll
                                            genug.
Den allzu Waghalsigen, die sich
                                            trotz hoher Bußgelder heute noch
                                            durch einen Bahntunnel Zugang zu dem
                                            verbotenen Weg verschaffen, tun wir
                                            es natürlich nicht nach. Wir werfen
                                            stattdessen einen sicheren Blick vom
                                            Rand der auch Desfiladero de los
                                            Gaitanos genannten Schlucht in die
                                            Höhe. Der ist uns eindrucksvoll
                                            genug.
                                          
Darüber hinaus reicht uns der virtuelle Nervenkitzel im Internet, für den einige Extremkletterer vor Jahren mit ihren Videos gesorgt haben. Schon beim bloßen Anschauen wurde uns schwindlig. Wer dennoch damit liebäugelt, den Weg eines Tages zu bezwingen, sollte sich zumindest gedulden. Denn es gibt es Überlegungen der Regionalregierung, ihn aufwändig zu restaurieren, auch wenn noch nicht sicher ist, wann das tatsächlich der Fall sein wird.
                                             Nahe der  Schlucht und dem
                                            Dorf El Chorro führt eine Straße in
                                            Serpentinen in die Höhe. Wir folgen
                                            ihr, um unser drittes Ausflugsziel
                                            anzusteuern
                                            – die nahen
                                            Ruinen von Bobastro, eine der
                                            wichtigsten archäologischen
                                            Fundstellen Spaniens. Das Gelände
                                            einer alten maurischen Siedlung aus
                                            dem frühen 10. Jahrhundert birgt
                                            unter anderem die Überreste einer
                                            mozarabischen Kirche. Die hat Omar
                                            beziehungswiese Umar Ibn-Hafsun
                                            erbauen lassen, ein maurischer
                                            Rebell, der mit einer Reihe weiterer
                                            Aufständischer dem Emirat von
                                            Córdoba die Stirn bot und später zum
                                            Christentum konvertierte. Von seiner
                                            Festung aus soll der Abkömmling
                                            eines westgotischen Adelsgeschlechts
                                            einst weite Teile Andalusiens
                                            beherrscht haben. Auch wenn von
                                            Bobastro nicht mehr allzuviel übrig
                                            ist, eines hat die Jahrhunderte
                                            jedoch überdauert: der
                                            überwältigende Ausblick von der
                                            Hochebene aus.
Nahe der  Schlucht und dem
                                            Dorf El Chorro führt eine Straße in
                                            Serpentinen in die Höhe. Wir folgen
                                            ihr, um unser drittes Ausflugsziel
                                            anzusteuern
                                            – die nahen
                                            Ruinen von Bobastro, eine der
                                            wichtigsten archäologischen
                                            Fundstellen Spaniens. Das Gelände
                                            einer alten maurischen Siedlung aus
                                            dem frühen 10. Jahrhundert birgt
                                            unter anderem die Überreste einer
                                            mozarabischen Kirche. Die hat Omar
                                            beziehungswiese Umar Ibn-Hafsun
                                            erbauen lassen, ein maurischer
                                            Rebell, der mit einer Reihe weiterer
                                            Aufständischer dem Emirat von
                                            Córdoba die Stirn bot und später zum
                                            Christentum konvertierte. Von seiner
                                            Festung aus soll der Abkömmling
                                            eines westgotischen Adelsgeschlechts
                                            einst weite Teile Andalusiens
                                            beherrscht haben. Auch wenn von
                                            Bobastro nicht mehr allzuviel übrig
                                            ist, eines hat die Jahrhunderte
                                            jedoch überdauert: der
                                            überwältigende Ausblick von der
                                            Hochebene aus.
                                          
                                            Informationen
                                            
                                          
                                          Anreise
El Torcal: Um nach El Torcal zu kommen, fährt man von Málaga in nördlicher Richtung entweder über die Landstraße C 3310 oder über die A 7075 . Man kann auch die Autobahnen A7 und A45 Richtung Antequera bis zur Ausfahrt Casabermeja nehmen und von dort in Richtung Villanueva de la Concepción weiterfahren. Dort folgt man jeweils den Beschilderungen nach El Torcal. Je nach Strecke beträgt die Entfernung 40 bis 55 Kilometer.
El Chorro: Die Entfernung von Malaga beträgt etwa 50 km. Über die Autobahn A 357 fährt man in Richtung Álora und El Chorro.Von Antequera aus sind es nur etwa 25 Kilometer. Über die A 343 geht es über Valle de Abdalajís nach El Chorro.
Bobastro: Bobastro liegt etwa vier Kilometer vom Zentrum des Ortes Ardales entfernt auf der Hochebene Mesas de Villaverde. Ardales erreicht man von Málaga aus über die Landstrasse A 357 in Richtung Cártama.
Auskünfte
                                            Spanisches Fremdenverkehrsamt
Kurfürstendamm
                                            63
10707 Berlin
Tel. (0
                                            30) 88 26-0 oder (0 61 23) 9 91 34
                                          









