Das edle Stück wurde von einem dänischen Designer kreiert, erinnert entfernt an einen Mercedesstern ohne Außenring – und hat einst Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac dabei geholfen, die Korken aus den Weinflaschen zu lupfen. Jetzt hat das schön geformte Werkzeug in einer dezent beleuchteten Vitrine einen Ehrenplatz in einem ungewöhnlichen kleinen Museum in Südfrankreich: Mehr als 1000 Korkenzieher aus dem 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart sind auf dem Weingut Domaine de la Citadelle bei Ménerbes in der Provence zu sehen.
Die Sammlung hat der frühere
Filmproduzent Yves Rousset-Rouard
zusammengetragen, hierzulande vor
allem durch die „Emmanuelle''-Filme
bekannt. Unter den Stücken finden
sich schlichte Metallspiralen am
Holzgriff für den Alltagsgebrauch
ebenso wie kunstvolle Kleinode. Ein
wahres Schmuckstück ist das Modell
mit dem handbemalten Porzellankopf
am Griff, das ein englischer Bankier
Ludwig XVIII. geschenkt hat. Auch
Miniatur-Korkenzieher sind zu sehen,
die einst zum Öffnen von Parfüm-
oder Arzneiflaschen verwendet
wurden, und ein besonders
prachtvolles englisches Exemplar in
Schwarz-Gold nach dem sogenannten
Thomason-System. An das einstige
Metier des aus Marseille stammenden
Museumsgründers, der heute statt
Erotikstreifen lieber gute Weine
erzeugt, erinnert im Museum übrigens
auch eine kleine Abteilung
– mit nicht
gerade jugendfreien Korkenziehern.
Informationen
Musée du Tire-Bouchon Domaine de
la Citadelle
84560 Ménerbes
Tél. (33) 04 90 72 41 58
Fax (33) 04 90 72 41 59
Anreise
Das Museum befindet sich 35 Kilometer südöstlich von Avignon, welches mit dem TGV per Bahn oder auch mit dem Flugzeug erreichbar ist.